Kreuzkap / Cape Cross (Seal Reserve)

Das Kreuzkap (engisch Cape Cross) ist eine Landspitze an der Küste Namibias nahe Swakopmund. Es liegt an der Küstenstraße C34 und ist Teil des Cape Cross Seal Reserves, das 1968 zum Naturreservat erklärt wurde. Eine Eintrittsgebühr fällt an.

Das Cape Cross Seal Reserve beheimatet die weltweit größte Kolonie von „Cape fur seals“ (Südafrikanischer Seebär).

Bevor man die Seelöwen sehen kann, wird man sie definitiv schon riechen können. Auf extra angebrachten Holzwegen lässt sich am Rande der Kolonie schön spazieren.

Pelzrobben im südlichen Afrika (Familie Otariidae) werden allgemein als "Ohrenrobben" bezeichnet. Sie unterscheiden sich von "echten Robben" (Familie Phocidae) durch ihre sichtbaren äußeren Ohren. Die über 360kg schweren, riesigen Bullen, die den größten Teil des Jahres im Meer leben, schleppen sich gegen Mitte Oktober an den windgepeitschten Strand bei Cape Cross und verlieren in den nächsten Wochen fast die Hälfte des Körpergewichts. In dieser Zeit schließen sie sich mit anderen Robbenbullen zusammen und bauen einTerritorium auf das sie dann vehement verteidigen um ihrem Harem zu sichern. Die hochschwangeren Kühe kommen einige Wochen später an. Nach der Geburt ihrer Welpen (Ende November - Anfang Dezember), paaren sich die Bullen mit jedem Weibchen in ihrem Harem. Da die Entwicklung der befruchteten Eizelle sich um drei Monate verzögert und die Schwangerschaftszeit 9 Monate beträgt, gebärt die Seekuh jedes Jahr zur gleichen Zeit. Fast 1 Jahr saugen dann Welpen. Nur jeder jeder dritte Welpe überlebt. Todesursache sind hier meist Ertrinken oder das Verlassen werden bzw. Verlieren. Vermehrt kommt es auch vor, dass sie von anderen Robben zertrampelt oder zur Beute von Hyänen oder Schakalen werden.

Mehr über diese interessanten Tiere kann vor Ort durch umfangreiche Informationstafeln gelernt werden.

Das Kreuzkap ist allerdings auch ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Hier setzte 1486 der portugiesische Seefahrer Diego Cão auf seiner zweiten Expedition nach Afrika im Zuge der Suche nach dem Seeweg nach Indien südlich des Äquators 1486 ein Steinkreuz. Diese Kreuze wurden an besonders markanten Punkten der Küste zur Dokumentation der Inbesitznahme errichtet. Das Kreuz wurde 1893 unter deutscher Kolonialherrschaft entfernt, nach Deutschland gebracht und durch ein Holzkreuz ersetzt. Zwei Jahre später wurde es durch ein Steinkreuz ersetzt. Mit privaten Spenden kam Ende des 20.Jhdts ein zweites, originaltreueres Kreuz hinzu.