Der Etosha Nationalpark gehört mit einer Größe von fast 23.000 Quadratkilometern (ungefähr so groß wie Hessen) zu den größten Schutzgebieten der Welt und ist mit Abstand der bekannteste Nationalpark Namibias. Sein Besuch gehört unbestritten zu den Highlights einer Namibia-Reise; der Reiz liegt wie fast überall in Namibia in der Leere und Weite.
Lage
Der Park liegt im Norden des Landes, ca. 400 Kilometer von Windhoek entfernt; leicht zu erreichen über die B1. Zum Schutz der Tiere ist der Park komplett eingezäunt. Trotzdem kommt es immer wieder zu Fällen von Wilderei; insbesondere Nashörner sind betroffen.
Im Zentrum des Parks liegt eine rund 5.000 Quadratkilometer große Salzpfanne, die vor rund zwei Millionen Jahren durch Austrocknung eines riesigen Sees entstand um dem Park seinen Namen gab. Etosha bedeutet “Platz der Fata Morgana”, “Land des trockenen Wassers”, “Großer weißer Platz” oder “See der Tränen”.
Flora und Fauna
Umgeben ist die Salzpfanne, in der sich lediglich in besonders regenreichen Jahren teilweise Wasser sammelt, von spärlich bewachsenem Grasland, das in Buschsavannen übergeht. Nur im nordöstlichen Teil des Parks findet man Baumsavanne. Die Etosha-Pfanne selbst weist außer wenigen widerstandsfähigen, salzliebenden Gräsern keine Vegetation auf.
Neben den bei Touristen besonders beliebten „Big Five“ (Elefanten, Nashörner, Löwen, Büffel, Leoparden) findet man im Etosha Nationalpark noch über 110 weitere Säugetierarten wie Giraffen, Zebras, Gnus, Hyänen, Wildhunde und diverse Antilopenarten sowie über 300 verschiedene Vogel- und 110 Reptilienarten. Durch die Einzäunung des Parks, die die Migration der Tiere verhindert, sind diese auf das vorhandene Nahrungsangebot angewiesen; die Wasserversorgung findet durch teilweise künstlich angelegte Wasserlöcher statt. Diese Wasserlöcher sind bei Touristen für die Tierbeobachtung besonders beliebt, denn vor allem in der Trockenzeit sammeln sich hier die Tiere in riesigen Herden. Sobald es regnet kommen zudem bis zu einer Million Flamingos zur Etosha-Pfanne um zu brüten. Eine Karte, in der Wasserlöcher und Zufahrtswege eingezeichnet sind, erhält man an den Einfahrtstoren.
Geschichte
Bereits 1907 wurde der Etosha von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt nachdem der Tierbestand in der Gegend durch Großwildjagd und Wilderei dramatisch reduziert bzw. (wie im Falle der Elefanten) komplett ausgerottet worden war. Damals noch 100.000 Quadratkilometer groß war er der größte Nationalpark der Welt. Durch Anwendung der „Homeland-Politik“ Südafrikas, die den einheimischen Stämmen wie den Herero und San Land zusprach, wurde der Park verkleinert bis in den 70er Jahren seine heutigen Grenzen erhielt.
Infrastruktur
Der Etosha ist gut erschlossen: Gepflegte, ungeteerte Straßen, führen zu den Wasserlöchern und Camps. Ein Geländewagen ist außer um die Hauptregenzeit im Januar herum nicht erforderlich.
Nicht erlaubt sind Cabrios und Motorräder sowie das Verlassen des Fahrzeugs. Auch Schusswaffen und die Benutzung von Kamera-Drohnen sind verboten. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h.
Zufahrt
Insgesamt gibt es vier Zufahrtstore zum Etosha, an denen die Besucher registriert werden und die bei Sonnenuntergang geschlossen und bei Sonnenaufgang wieder geöffnet werden:
Camps
Die drei erstgenannten Camps haben Restaurants, Einkaufsläden, verschiedenen Unterkunftsmöglichkeiten (z.B. Bungalows und Campingplätze) und Tankstellen. In allen Camps gibt es Wasserstellen, die nachts beleuchtet sind und damit rund um die Uhr Wildbeobachtung ermöglichen.
Öffnungszeiten
Der Etosha Nationalpark ist ganzjährig geöffnet, die Tore öffnen zu Sonnenauf- und schließen zu Sonnenuntergang. Bei Anbruch der Dunkelheit muss man den Park verlassen haben oder sich in einem der Camps befinden. Eine Eintrittsgebühr pro Tag ist fällig.
Reisezeit
Grundsätzlich kann der Etosha ganzjährig bereist werden. In der feuchteren Jahreszeit von Januar bis April sieht man im Allgemeinen weniger Tiere an den Wasserlöchern, da sich zu dieser Zeit überall im Park Tümpel bilden, die den Tieren als Wasserquelle dienen. Da es überall frisches Gras gibt sieht man meist Antilopen in größerer Zahl; zu dieser Zeit kommen auch deren Junge zur Welt. Auch die Vogelwelt ist zu dieser Zeit besonders beeindruckend. Die Temperaturen können bis auf 40 Grad steigen und sinken selten unter 25 Grad.
Die Monate Mai bis Oktober werden als beste Reisezeit für den Etosha angesehen, wobei es wegen des großen Besucherandrangs ratsam ist, Unterkünfte im Park weit im Voraus zu reservieren. Zu dieser Zeit herrscht Trockenheit, sodass sich die Tiere auf Grund des Wassermangels an den Wasserlöchern sammeln. Darüber hinaus ist die Vegetation lichter und damit das Entdecken von Tieren einfacher. In der Trockenzeit ist es tagsüber angenehm warm; 30 Grad werden selten überschritten.
GPS | 18° 59′ 49.754″ S 16° 23′ 41.899″ E |
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Telefon | +264 81 180 0016 |
Kosten | 80 NAD |
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