Das Damaraland bezeichnet das Gebiet im Nordwesten südlich des Kaokovelds zwischen Erongo-Geborge und Etosha. Es wird von den Damara bewohnt, die mit den San Buschmännern zu den ältesten Einwohnern des Landes gelten. Sie sind einer der ärmeren Volksgruppe und halten vorwiegend Ziegen. Das gesamte Land ist sehr ausgetrocknet und wild. Daher ist es auch kaum besiedelt. Touristen locken hier unberührte, weite Ebenen mit besonderen Felsformationen. Wilde Nashörner und Wüsten-Elefanten leben im westlichen Teil. Die Gebietshauptstadt Khorixas bietet keine besonderen Highlights.
100 Kilometer westlich von Khorixas befindet sich für Touristen die Hauptattraktion des Damaralandes, Twyfelfontein. Der Name heißt übersetzt zweifelhafte Quelle. Mitte der 90er Jahre ließen sich hier weiße Farmer nieder, aber die Quelle erwieß sich ohne viel Ertrag. In Twyfelfontein befinden sich über 2500 Felsgravuren, die schätzungsweise vor über 2.000 bis 6.000 Jahren von San Buschleuten geritzt wurden. Die Schnitzereien entstanden durch das Durchtrennen der harten Oberflächenschicht des roten Sandsteins. Dessen Farbe kommt v.a. am späten Nachmittag zu bester Geltung. Bei einem geführten Rundwanderweg können Besucher die schönsten Platten mit Tieren wie Nashörner, Elefanten, Strauße und Giraffen sowie Darstellungen von menschlichen und tierischen Fußabdrücken begutachten. Berühmt sind v.a. die "Löwenplatte", der "Große Elefant" und das "Dancing Kudu". 2007 wurde das Tal Twyfelfontein sogar UNESCO Weltkulturerbe. Es ist täglich von 8 Uhr bis 16:30 Uhr (15:30Uhr im Winter) geöffnet. Eintritt: 100 N#
Wenn man auf der D3214 Richtung Süden auf den Pad D3254 abbiegt gelangt man zu den „Orgelpfeifen“. Diese Basaltsäulen sind vor etwa 120 Mio. Jahren entstanden als Lava in das Schiefergestein floss und durch späterer Erosion wieder freigelegt wurde.
Der als Burnt Mountain bekannte Hügel aus vulkanischem Klinker liegt ca. 3km südlich der Abzweigung Twyfelfontein neben der D3254. In diesem unheimlichen Panorama der Trostlosigkeit wächst praktisch nichts.
Ein weiteres Highlight des Damaralandes ist die Vingerklip Felsformation. Auf der Fahrt von Khorixas nach Outjo (Pad C39) sollte man sich diese skurrile Felsformation, die weit über der umgebenden Landschaft ragt, nicht entgehen lassen. Ca. 45km hinter Khorixas biegt man rechts auf den Pad D2743 zur Fingerklippe auf der Betram Farm ab. Es lohnt sich eine Wanderung bis zum Fuße dieses 35 Meter hohen und 44 Meter umfassenden Felsens zu machen, denn von dort hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Tal des Ugab Riviers mit seinen glattgeformten Tafelbergen und Plateaus. Manch einem mag diese Aussicht sogar an das Monument Valley in Arizona erinnern.
Besonders sehenswert ist auch das Damara Living Museum. Dieses Freilicht-Museum mit traditionellen Hütten aus Reisig und Lehm lässt die Kultur und traditionelle Lebensweise des Damara Volks „zum Leben erwecken“. Während der einstündigen Führung erfährt man u.a. mehr über die Heilpflanzen der Damara, das Feuermachen, der Schmuckherstellung sowie dem Schmieden von Werkzeugen. Sehenswerte Sing- und Tanzvorführungen sind ebenfalls inkludiert. Mit dem geringen Eintrittsgeld sowie Schmuckkauf werden die armen lokalen Damara Dörfer unterstützt.
Offizielle Homepage: https://www.lcfn.info/damara
An der C39, ca. 40km westlich von Khorixas liegt der Versteinerte Wald (Petrified Forest), Der Name mag etwas irreführend sein, denn so handelt es sich hier nicht um einen Wald sonder vielmehr um versteinerte Reste von Baumstämmen. Die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alten fossilen Baumstämme sind hier auf einem kleinen Areal verstreut und zu begutachten. An manch einem Stamm lassen sich sogar noch Jahresringe erkennen. 1950 wurde 300x800m große Gebiet zum Nationaldenkmal erklärt.
Wissenschaftler bestätigten, dass die Baumstämme nicht in Namibia wuchsen, sondern lediglich am Ende der Eiszeit durch Gletscherschmelzungen angeschwemmt wurden. Diese enorme Flut führte dazu, dass angeschwemmte Schlamm- und Sandlawinen die Stämme luftdicht begruben und damit letztlich den Zerfall und die Verwesung der Bäume verhinderten. Das organische Material der Stämme wurde konserviert. Durch die enormen Druckverhältnisse des belastenden Materials wurden über Millionen Jahre hinweg die Strukturen von Kieselsäure zersetzt und mit Quartz ausgefüllt.
Nicole Grünert (1999): Namibias faszinierende Gelogie. Ein Reisehandbuch. Klaus Hess Verlag, Windhoek / Göttingen.
Neben den fossilen Baumstämmen kann man auch noch zahlreiche Exemplare der Welwitschia Mirabilis begutachten. Das „lebende Fossil“ wurde 1859 vom Botaniker Dr. Friedrich Welwitsch entdeckt und hat lediglich zwei Blätter, die allerdings mit der Zeit vom Wind zerfranst wurden. Als Sukkulente nimmt sie Wasser über die Luftfeuchtigkeit auf und speichert dies.
GPS | 20° 35′ 37.183″ S 14° 22′ 22.163″ E |
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